»Bewusstsein nährt den Intellekt. Zugehörigkeitsgefühl nährt das Herz. Verpflichtung nährt das Leben.» Sri Sri Ravi Shankar
Kennen Sie das Gefühl, wenn Sie irgendwo sind und Sie sich zugehörig fühlen? Ich fühle mich dann u.a. als Teil einer Gruppe, eines Teams, einer Familie, eines Vereins. Und kennen Sie das Gefühl, wenn Sie irgendwo sind und Sie sich nicht zugehörig fühlen? Bei mir kommt dann schnell das Gefühl von „möglichst schnell weg hier“ auf. Ich fühle mich unwohl und es kostet mich Energie. Meistens weil ich mich mit den Menschen um mich herum nicht wohl, mich auch nicht verstanden fühle oder weil ich mich nicht mit ihnen identifiziere. Sei es u.a. aufgrund der Sprache, der sozialen Schicht, der Werte oder der Berufsgruppe. Erinnern Sie sich an die Familienfeste in ihrer Kindheit? War das für Sie ein Freudenfest oder eher etwas, wo man mit musste? Ich fand Familienzusammenkünfte immer ganz toll. Deshalb auch das Foto aus dem Familienalbum von 1984 mit meiner Grossmutter und meinem Onkel☺.
Woher kommt dieses Bedürfnis „to belong to?“ beziehungsweise nach Zugehörigkeit? Wir Menschen sind soziale Wesen d.h. wir brauchen das Gefühl der sozialen Akzeptanz und das Gefühl gebraucht zu werden. Wenn wir das Gefühl von sozialer Zugehörigkeit erleben, fühlen wir uns integriert und nehmen uns als gleichwertige Partner wahr. Wir fühlen uns belastbar, aktiv, glücklich und voller Tatendrang.
Im Coaching begegnet mir immer wieder folgende Situation: Mein Gegenüber zweifelt daran, ob er/sie im richtigen Job ist. Schauen wir uns die Situation genauer an, dann ist es oft so, dass der Job inhaltlich gut passen würde, sich die Person jedoch nicht zugehörig fühlt. Vielleicht weil sie von einem anderen Land kommt, eine Frau in einer Männergruppe ist (oder auch umgekehrt), sensitiver ist als vielleicht der Rest vom Team. Somit verändert sich dann die Frage im Coaching von „Was will ich?“ zu „Mit wem will ich?“. Es geht nicht mehr darum einen neuen Jobinhalt zu finden, sondern viel mehr um die Fragen bei wem oder mit wem will ich arbeiten? Wo passe ich hin? Wo fühle ich mich zugehörig? Welche Faktoren müssen erfüllt sein, dass ich mich beim Arbeitgeber und im Team etc. wohl fühle.
Wie sieht es bei Ihnen aus?
• Wie fühlen Sie sich, wenn Sie akzeptiert werden?
• Mit wem fühlen Sie sich verbunden?
• Was geschieht mit Ihnen, wenn Sie sich irgendwo nicht zugehörig fühlen?
• Welche Bedeutung haben für Sie Beziehungen?
• Mit wem oder was möchten Sie sich nicht mehr zugehörig fühlen?
Wenn mich jemand auf meinen Master in Law anspricht, dann muss ich meistens lachen. Ich fühle mich mit den (typischen) Juristen so gar nicht zugehörig... Zu wem oder was ich mich gerade zugehörig fühle ändert sich mit dem Lauf der Zeit auch immer mal wieder... Somit lohnt es sich, sich diese Frage immer mal wieder zu stellen.
Ich wünsche Ihnen einen wunderbaren 1. August mit ganz viel Zugehörigkeitsgefühl!
Sacha Furrer Zoller
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